Mit dem immer stärkeren Aufkommen von Chatbots und anderen KI-gestützten Systemen stellt sich vielen Menschen die Frage: Kann ich noch Dinge, welche die KI nicht kann? Damit gehen auch Sorgen einher, am Arbeitsplatz von KI vollständig ersetzt zu werden. In diesem Blogpost sehen wir uns an, welche Chancen und Risiken Arbeitskräfte mit KI verbinden. Des Weiteren betrachten wir einige Szenarien, wie sich KI in Zukunft auf Arbeitsplätze auswirken könnte.
Was sagen die Beschäftigten zu KI?
Die OECD hat mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ein White Paper zum Thema zusammengestellt. Die Umfrage umfasste 5.334 Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe und im Finanzsektor.
Ein zentrales Thema war der Verlust von Arbeitsplätzen. Tatsächlich berichteten in Unternehmen des Finanzsektors, die KI bereits eingeführt haben, 20 % der Beschäftigten, dass sie Personen kennen, die aufgrund von KI ihren Arbeitsplatz verloren haben (im verarbeitenden Gewerbe waren es 15 %).
19 % der Beschäftigten im Finanzsektor und 14 % im verarbeitenden Gewerbe gaben an, dass sie sich große oder sehr große Sorgen machen, in den nächsten zehn Jahren ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Die Studie erhielt aber auch positive Rückmeldungen. Rund 80 % der KI-Nutzer gaben an, dass sich ihre Leistung am Arbeitsplatz durch KI verbessert hat. Und die Anzahl der KI-Nutzer, die angaben, dass sich ihre Arbeitsbedingungen durch KI verbessert haben, war viermal höher als die Zahl derer, die sagten, dass sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben.
Die Studie ist deutlich umfassender als das, was wir Ihnen hier zur Einführung ins Thema vorstellen wollten. Hier finden Sie die Originalquelle.
Die Ängste sind offensichtlich
KI-gestützte Programme können Aufgaben erledigen, Berichte erstellen und sogar (mehr oder weniger) authentische Gespräche mit Menschen führen. Dinge, die einen Arbeiter Tage kosten können, sind innerhalb weniger Minuten erledigt und das 24/7 zu einem Bruchteil des Preises. Wenn Arbeitszeit ersetzt werden kann, werden weniger Mitarbeiter benötigt. Entlassungen sind naheliegend.
Wenn hiervon genügend Menschen betroffen sind, kann es zur Überlastung des sozialen Systems kommen und trotz erhöhter Produktion könnte es zur Massenarmut kommen.
KI findet immer mehr Gegner. Die Rufe nach einem Forschungsstopp, um zunächst die Auswirkungen der gegenwärtigen KI zu untersuchen, werden lauter. Auf einen Vorschlag zur Regulierung von KI hat sich das EU-Parlament bereits am 14.06.2023 geeinigt. Zentraler Punkt hierbei war die Gesichtserkennung im öffentlichen Raum in Echtzeit. Grundsätzlich geht es aber um die Einstufung von KI-Systemen in Risikogruppen. Die Risikogruppe entscheidet dann darüber, inwieweit das System reguliert oder ob es sogar vollständig verboten wird. Die endgültige Ausgestaltung des KI-Gesetzes ist noch nicht erfolgt.
Die Chancen durch KI
Nicht alle Szenarien sind so düster wie das oben Genannte. Einfach ausgedrückt erleichtert KI dem Menschen seine Aufgaben. Vor allem sehr repetitive und monotone Aufgaben, für die Menschen keine besondere Denkleistung erbringen müssen, kann KI besonders gut und fehlerfrei erfüllen. Diese Aufgaben sind außerdem für die meisten einfach nur frustrierend. KI ist vorwiegend darauf ausgelegt, Regeln zu befolgen und Daten zu interpretieren, um daraus Antworten zu erzeugen. Wirklich schaffend kreative Aufgaben können von KI nicht erledigt werden.
Aber bereits das Ersetzen dieser Verwaltungsaufgaben könnte die Produktion in ungeahntem Ausmaß steigern und Arbeiter entlasten. KI-Optimisten erhoffen sich dadurch eine Erhöhung des gesamtwirtschaftlichen Wohlstands und kürzere Arbeitszeiten. Auch die Forschung könnte Schübe durch KI-Unterstützung erhalten. Neue Technologien, ein tieferes Verständnis der Welt und schnellere, bessere Heilmittel für Krankheiten sind denkbar.
Welches Szenario wird eintreten?
Diese Frage können wir selbstverständlich nicht endgültig beantworten. Aber es hilft, sich vergangene Entwicklungen anzusehen. Bereits während der Industriellen Revolution wurden ganze Berufsstände durch Maschinen ersetzt. Damit einher gingen Missstände durch sozioökonomische Veränderungen. Mit der Zeit wurden diese Probleme aber gelöst und eine langfristige Erhöhung des Wohlstands durch Verbesserung der Produktion fand statt. Auch die Einführung von Computern am Arbeitsplatz führte zu Änderungen in der Beschäftigungsstruktur, aber im Endeffekt nicht zu höherer Arbeitslosigkeit. Die Auswirkungen von KI könnten ähnlich sein: eine Ersetzung bestimmter Arbeitsplätze, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, eine Übergangsphase mit einer “neuen sozialen Frage” und letztendlich das Lösen der Probleme und die Erhöhung des Wohlstands.
Fazit
Zu diesem Zeitpunkt bestehen kaum noch Zweifel: Der Einsatz von KI wird die Arbeitswelt verändern. Wenn Technologie besteht, die die Arbeit eines Menschen präziser und schneller erledigt, können Unternehmen, die Menschen für diese Tätigkeiten einsetzen, am Markt realistisch betrachtet nicht bestehen. Wenn man sieht, wie Chat GPT oder andere KI-Systeme Arbeiten, für die man selbst Stunden braucht, in unter einer Minute ausführen, kommt das gleiche Gefühl auf, das eine Weberin im 18. Jahrhundert vermutlich hatte, als sie zum ersten Mal die “Spinning Jenny” sah.
Dennoch ist Angst vor KI und das Ignorierender entstehenden Möglichkeiten nicht der richtige Weg, um seinen eigenen Job zu retten. Denn wenn sich KI auf Arbeitsplätze ähnlich auswirken wird wie in anderen Phasen der Industrialisierung und Digitalisierung, stehen am Schluss nur die ohne Job da, die mit der Technologie nicht umgehen können.
Glücklicherweise ist die KI-Technologie über Chat GPT von OpenAI einfach erreichbar. Wir empfehlen Ihnen, sich einfach selbst ein Bild zu machen. Finden Sie heraus, welche Möglichkeiten für Sie beruflich und privat bestehen. Und vermutlich werden Sie auch schnell einige Dinge finden, die Sie können, KI aber nicht.